Personen von A bis Z

Mediziner, religiöser Schriftsteller

Während seines Studiums hatte er, wie viele damals, seinen Glauben verloren, fand aber vor seinem Bruder Clemens zur Kirche zurück. Da ihn der Zusammenhang zwischen geistigen, seelischen und körperlichen Erscheinungen interessierte, wollte er die stigmatisierte Emmerick sehen. Er war von ihr so beeindruckt, dass er einige Monate in Dülmen blieb und mehrfach wiederkam. In einem Brief an Pater Limberg, den Beichtvater von Anna Katharina, schreibt er: »In dieser unser Schwester haben wir uns des Erscheinens eines Lichtes zu erfreuen, das, wer weiß wie selten, in Menschen entzündet wird, eines Lichtes, das die Nebel des Unglaubens zu zerstreuen vermag.« Da er die Glaubensnot seines Bruders Clemens kannte, empfahl er ihm, auch die Emmerick zu besuchen. Nach dem Tod seines Bruders gab er die von Clemens verfassten Visionen der Anna Katharina Emmerick heraus

Einer der bedeutendsten Dichter der Romantik

Auch er hat als Jugendlicher seinen Glauben verloren, glaubte in der Kunst und in der Liebe den Sinn des Lebens zu finden. Immer wieder vom Leben und von der Liebe enttäuscht, suchte er verzweifelt nach einem Halt und fand so zu seinem Glauben zurück. – Auf Empfehlung seines Bruders Christian besuchte er 1818 Anna Katharina Emmerick, blieb bis zu ihrem Tod 1824 in Dülmen.
Er fand hier seine Lebensaufgabe darin, ihre Visionen zu notieren und daraus eine Geschichte des Lebens Jesu zu gestalten. Am Ende seines Lebens notierter er:
»Viele Nächte hab’ ich geweint und Gott gebeten, mir doch wieder etwas zu geben, woran ich mich halten könne. Dann kam die närrische Fügung, dass ich die Emmerich kennen lernte.«

 Sekretär von J. M. Sailer, später Fürstbischof von Breslau

In der ungestümen Jugendzeit wandte er sich von der Kirche ab; er kämpfte als Offizier in den Freiheitskriegen.
In einer Begegnung mit Sailer fand er zur Kirche zurück, studierte Theologie, wurde ein wichtiger Mitarbeiter Sailers, 1845 Fürstbischof von Breslau, 1848 Abgeordneter im Frankfurter Parlament, 1850 Kardinal.
Er war eine hervorragende Gestalt des deutschen Katholizismus. Durch Sailer und die Gebrüder Brentano vermittelt, kam es zu einer Begegnung mit Anna Katharina Emmerick; er war davon so beeindruckt, dass es ihn immer wieder nach Dülmen hinzog. Vor seiner Priesterweihe schreibt er der Emmerick:
»Liebe Seele, bitte dich, bete für mich, dass ich mit dem Amte die Fülle der Gnade erhalte, um die großen Pflichten erfüllen zu können, bete, bete für mich.«

 Generalvikar, später Erzbischof von Köln

Da wegen der politischen Wirren der Bischofsstuhl nicht besetzt wurde, verwaltete er als Generalvikar das Bistum Münster, als die Stigmatisierung von Anna Kathrina Emmerick bekannt wurde. Skeptisch gegenüber einer solchen Erscheinung, kam er mit dem Arzt Prof. Druffel und dem Theologen Overberg zur Untersuchung der Angelegenheit nach Dülmen.
Er setzte danach eine Untersuchungskommission ein, die Anna Katharina Emmerick eine Zeit lang Tag und Nacht bewachte. -
Es ließ sich kein Betrug feststellen.
In einem Brief an Stolberg äußerte er: »Meine Meinung über sie ist: dass sie eine besondere Freundin Gottes ist, wovon wir nichts gemerkt hätten, wenn sie Gott nicht gestempelt hätte.«

 Erzieherin, Dichterin geistlicher Lieder

Sie war die Tochter eines protestantischen Pastors, kam durch den Pietismus, in dem persönliche, durch das Gefühl bestimmte Frömmigkeit, eine Rolle spielte, der katholischen Kirche nahe. Sie schrieb gefühlsbetonte Gedichte und Gebete (»Müde bin ich, geh zur Ruh«).
1816 begegnete sie in Berlin Clemens Brentano. Mit ihm gemeinsam ging sie den Weg einer Glaubensorientierung, der sie in die katholische Kirche führte. Durch Brentano gewann sie Kontakt zu Anna Katharina, wurde deren beste Freundin, obwohl sie nur selten in Dülmen war. Sie arbeitete als Erzieherin, in karitativen Orden, leitete das Erziehungsinstitut St. Leonhard in Aachen, gab überall das beispielhafte Bild der Emmerick weiter.

»Es sagen keine Worte,
Es weht aus keinem Lied,
Was ich in ihr gefunden,
Was mir mit ihr verblüht.«

 Priester und Pädagoge

Er war ein engagierter, beliebter Seelsorger und Lehrer. Er wurde daher mit vielen Aufgaben betraut:
Regens des Priesterseminars und Erneuerer des katholischen Schulwesens. Vielen war er ein persönlicher »Seelenführer«. Der Generalvikar beauftragte ihn mit der theologisch-seelsorgerlichen Untersuchung der Emmerick. Overberg besuchte sie mehrmals, führte lange Gespräche mit ihr und war überzeugt von ihrer Spiritualität. Trotz seiner enormen Belastung hielt er Kontakt zur Emmerick und ihrem Freundeskreis. Anna Katharina sah in ihm das »höchste Priester- und Freundesideal«, nannte ihn »ihren geistlichen Vater«.

 Dichter, Schriftsteller, Staatsmann

StolbergEr war als Schriftsteller befreundet mit Klopstock und Goethe. Daher hätte man ihn gerne in den Kreis um die Herzogin Amalie in Weimar aufgenommen, er entschied sich aber für eine Laufbahn als Staatsmann.
Begeistert von den Ideen des Gallitzinkreises schloss er sich später dem Kreis an, konvertierte 1800 zur katholischen Kirche, gab seine politischen Ämter auf und wurde zu einem produktiven religiösen Schriftsteller. 1813 besuchte er Anna Katharina Emmerick. In einem langen Brief an seine zahlreichen Freunde und Bekannten machte er sie weit über Westfalen hinaus auch in Frankreich und den Niederlanden bekannt. In dem Brief heißt es: »Weit entfernt sich der äußeren Zeichen der Begnadigung Gottes zu erheben, fühlt sie sich deren unwert und trägt mit demütiger Besorgnis den Schatz des Himmels in zerbrechlichem irdenen Gefäß.«

 Professor der Theologie, später Bischof von Regensburg

SailerEr hat als Universitätslehrer, durch seine theologischen Schriften, vor allem aber durch seine persönliche Ausstrahlung als Seelsorger entscheidend für die innere Erneuerung der Kirche, vor allem in Süddeutschland, gewirkt. 1818 war er zusammen mit Christian und Clemens Brentano in Dülmen. Er selbst schreibt über Anna Katharina: »Ihr Anblick hat wirklich etwas auffallend Mildes und Wohlmachendes.
Es geht kein gutes Gemüt ohne tiefen Eindruck von ihr.« Clemens Brentano berichtet von dieser Begegnung: »Er war bis zu ihrem Tode ihr Freund, hat für sie gebetet und in ernsten Angelegenheiten ihr Gebet verlangt.«

Der gebürtige Coesfelder Wegener hat von Kindheit an von Anna Katharina gehört. Ihre Geschichte hat ihn zeitlebens nicht losgelassen.
Er wurde Priester. Während eines Studienaufenthaltes am Campo Santo in Rom fragte ihn Papst Pius IX., warum man in Deutschland nichts für die Seligsprechung von Anna Katharina unternähme. Von da an wurde die Seligsprechung der Emmerick sein Lebensziel.
Er sammelte Erinnerungen, Bücher, hinterlassene Sachen, Dokumente, suchte Kontakt zu Zeitzeugen. Ihm verdanken wir die Sammlung der meisten hier ausgestellten Gegenstände, auch den Erhalt des Zimmers. 1898 (lange vor dem Bau der Kreuzkirche) baute er gegenüber dem Friedhof, auf dem Anna Katharina begraben war, das »Emmerickhaus« zur Präsentation der gesammelten Gegenstände. 1885 (also mit 53 Jahren) trat er in den Augustinerorden ein, weil er wusste, dass der Provinzialobere der deutschen Augustinerprovinz Pater Pius Keller sich seit 1860 mit aller Kraft für die Seligsprechung von Anna Katharina einsetzte.
Als es gelungen war, 1891 den dafür zuständigen Bischof von Münster für die Einleitung des Verfahrens zu gewinnen, wurden Pius Keller und Thomas Wegener zu Vizepostulatoren in dem Prozess.

Arzt in Dülmen

WesenerEr hatte eine exzellente Ausbildung als Arzt. Während seines Studiums hatte er seinen Glauben verloren. Als er von der Stigmatisierung der Emmerick hörte, erschien ihm das Betrug, den er entlarven wollte. Doch er war bald von ihrer Glaubwürdigkeit überzeugt, wurde zu ihrem Arzt und Freund. Seine fast täglichen Besuche hielt er in einem Tagebuch fest.
Nach ihrem Tod verfasste er eine kurze Biographie: »Ich glaube dem Publikum diese Geschichte schuldig zu sein, weil das Besondere an dieser Person fast das Interesse von ganz Europa für sich gewonnen hat. Ich selbst habe eine teilnehmende Freundin an ihr verloren, die mir oft meine schwere Bürde durch liebreiches Zureden und Gebet fühlbar erleichterte.«

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