Ein Emmerick-Haus für Indien

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Schicken eine großformatige Reproduktion des Porträts der seligen Emmerick nach Indien: (v.l.) Angela Pund, Bernd Schmitz, Christiane Daldrup, Pfarrer Peter Nienhaus sowie Andrea und Jürgen Artmann in der Dülmener Emmerick-Gedenkstätte vor dem Originalbild von 1895.

Helpers of Mary gründen Sozialstation im Namen der seligen Dülmnerin

Seit sechs Jahren arbeiten die Helpers of Mary schon in Ambapani, einem kleinen Dorf in Nordost-Indien, in dem die Menschen in bitterer Armut leben. Zunächst mieten sich die Schwestern hier ein kleines Häuschen, machen Besuche bei den Familien, um deren Sorgen und Nöte kennenzulernen. Sie versammeln die Kinder zum Unterricht, da die nächste Schule sehr weit entfernt ist.

„Immer dringender“, sagt Ewald Amshoff, Gründer der Andheri-Hilfe Dülmen, „wurde der Wunsch, in Ambapani ein eigenes Haus zu haben, in dem auch ein Behandlungsraum und ein eigenes Zimmer für die Kinder möglich wären.“ Dieser große Wunsch ging nun - dank der Unterstützung aus Dülmen - in Erfüllung.

Als Generaloberin Schwester Stella und Schwester Regina 2017 Dülmen besuchten, beteten sie am Grab von Schwester Anna Katharina. „Dadurch waren sie über die Selige informiert, die die Wundmale Christi trug und in Visionen über das Leben Jesu und seiner Mutter Maria berichtete“, erinnert sich Amshoff an den Besuch.

Um die enge Verbindung zwischen der Dülmener Gruppe, Schwester Priscilla und den „Helpers of Mary“ zu dokumentieren und zu stärken, wurde das neue Haus in Ambapani „Blessed Anne Catherine Convent“ genannt. Gerne war die Andheri-Hilfe Dülmen bereit, die neue Sozialstation aus Spendenmitteln zu finanzieren.

Auch der Dülmener Emmerick-Bund unterstützt die enge Verbindung zwischen der Seligen und der Sozialstation in Indien: „Leider haben wir es so kurzfristig nicht geschafft, mit einer Delegation zur Einweihung nach Indien zu reisen“, bedauert Angela Pund vom Emmerick-Bund. Und doch wird Dülmen in Kürze für immer in der neuen Station präsent sein: „Wir haben eine Reproduktion des Emmerick-Porträts der Malerin Anna Maria von Oer aus dem Jahr 1895 nach Indien geschickt.“ Das Original verbleibt in der Emmerick-Gedenkstätte in Heilig Kreuz.

Den Stein ins Rollen brachte Bernd Schmitz, Vorsitzender der Andheri-Hilfe Dülmen und zugleich Mitglied im Emmerick-Bund. In einem Gespräch teilte er Pfarrer Peter Nienhaus, dem Vorsitzenden des Emmerick-Bundes mit, dass Anna Katharina Emmerick die Namengeberin der neuen Sozialstation in Indien und des dort lebenden Konvents werden würde. Nienhaus unterstützte die Idee sofort:

„Zwei Vereine, die ihre Wurzeln in Dülmen haben, ehrenamtlich engagiert und auf Spendengelder angewiesen sind, finden über Emmerick zusammen, um gemeinsam ein Projekt in Indien zu unterstützen.“

Williams Sandoval aus Venezuela steuerte die Reproduktion des Emmerick-Bildes, gefertigt vom Künstler Julian Anguiano, bei. „Bevor er es uns nach Dülmen brachte, ließ er das Gemälde in Israel und Rom aber noch segnen“, erklärt Pund. Die Hälfte des Kaufpreises wurde von Sandoval gespendet, der in seiner eigenen Heimatstadt eine Emmerick-Wallfahrtskirche erbauen ließ. Die andere Hälfte übernahm der Emmerick-Bund. „So sind es immer tolle menschliche Begegnungen, die gerade im Advent die Botschaft der Seligen und die Botschaft von Weihnachen spüren lassen“, findet Pund.

„Die Einweihung der neuen Sozialstation am 28. November war ein großes Fest“, berichtet Amshoff. 800 Dorfbewohner beteiligten sich an einer Willkommens-Prozession mit traditionellen Tänzen und Musik. Der Bischof von Rourkela zelebrierte mit vielen Priestern das feierliche Hochamt. Auf einer Tafel wurden allen Besuchern die „Andheri-Kinder- und Leprahilfe e.V. Dülmen“ sowie das Leben von Schwester Anna Katharina vorgestellt.

„Natürlich möchten wir irgendwann sehr gerne auch nach Indien reisen, um uns vor Ort ein Bild von der Sozialstation zu machen, die nun den Namen der seligen Emmerick trägt“, versichert Pfarrer Nienhaus. Zunächst überbringt aber Familie Buschle aus Süddeutschland an Weihnachten die Emmerick-Reproduktion an die Schwestern in Andheri.

Dülmener Zeitung, Markus Michalak

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