Lebenszeichen am Todestag gesetzt

Bischof Dr. Felix Genn am Grab der Emmerick
Bischof Dr. Felix Genn am Grab der Emmerick

Auftakt des AKE-Jubiläumsjahres mit vielen Besuchern und Bischof Felix Genn

Bericht und Fotos der Dülmener Zeitung, Claudia Marcy

Das ist ja tatsächlich wie zu Weihnachten“, staunte ein junger Mann, als er zusammen mit Freunden am Freitagabend die Kirche Heilig Kreuz betrat. Und wirklich gab es freie Sitzplätze dort nur noch in den vordersten Kirchenbänken. Viele Gottesdienstbesucher verfolgten daher stehend die Feier, zu der der Emmerick-Bund und die Gemeinde Heilig Kreuz anlässlich des 200. Todestags der seligen Anna Katharina Emmerick (AKE) eingeladen hatten. Es war zugleich der Auftakt des großen AKE-Jubiläumsjahres in Dülmen. Über die volle Kirche freute sich auch Pfarrer Peter Nienhaus von Heilig Kreuz. Damit werde ein Lebenszeichen an einem Todestag gesetzt, sagte er.

Auch Bischof Dr. Felix Genn, der zu dem Anlass aus Münster gekommen war und mit Peter Nienhaus und Diakon Georg Schoofs aus Dülmen den Gottesdienst zelebrierte, zeigte sich von der imposanten Kulisse beeindruckt. „Das hat sich 1824 niemand vorgestellt, dass 200 Jahre nach dem Tod von Anna Katharina Emmerick so viele Menschen zusammenkommen“, sagte er.

In seiner Predigt zeigte der Bischof auf, dass Anna Katharina Emmerick für heutige Menschen ein Vorbild sein kann - auch wenn sie nicht in das gängige Schema eines starken Menschen passt. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen, war nicht im herkömmlichen Sinne gebildet und zwölf Jahre ans Bett gefesselt. Aber sie verstand es den Menschen, die zu ihr kamen, trotz der eigenen körperlichen Schwäche Mut und Zuversicht zu geben. „Die Kirche selber hatte es mit dieser Frau nicht einfach - auf sie zu schauen, sie als Beispiel zu nehmen und zu ehren“, sagte Genn.

„Anna Katharina Emmerick war eine außergewöhnliche Frau, die hier in unserem Leben sehr präsent ist“, bekräftigte auch Carsten Hövekamp mit Verweis auf die vielen Dülmener Einrichtungen, die den Namen der Seligen tragen. Dülmens Bürgermeister sprach Grußworte am Ende der heiligen Messe. Neben ihm gab es weitere prominente Gäste wie Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr oder Dr. Thomas Sternberg, früherer Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Zudem waren Gäste von weither bei der Feier in der Kirche dabei, bei der der Gemeindechor unter Leitung von Elisabeth Drees starke musikalische Akzente setzte: Den ganzen Tag über seien Besucher am Emmerick-Grab gewesen, berichtete Angela Pund vom Emmerick-Bund. Auch sei eine Reihe von Übernachtungen gebucht worden.

Selbst nach der Messe, als sich ein großer Teil der Gäste im Pfarrheim Heilig Kreuz zu Gespräch und Begegnung traf, war das mit Blumen geschmückte Emmerick-Grab nicht verwaist. Immer wieder kamen Menschen dorthin, um Kerzen zu entzünden, zu beten oder um Zettel mit Bitten an die Selige auf ihrem Grab abzulegen.

Das Programm zum Jubiläumsjahr, in dem auch der 250. Geburtstag der Emmerick sowie der 20. Jahrestag ihrer Seligsprechung gefeiert werden, reicht bis in den Herbst und enthält unterschiedliche Veranstaltungen. Bürgermeister Hövekamp ermutigte die Dülmener dazu, sich „auf den Patt zu machen“ und sich mit dem Programm Anna Katharina Emmerick zu nähern.

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