Anlässlich des Emmerick-Gedenktages feierte Bischof Dr. Felix Genn am Vorabend zum 9. Februar die heilige Messe in der Heilig-Kreuz-Kirche in Dülmen.
In seiner Predigt führte Bischof Felix drei Punkte an, die uns das Glaubenszeugnis der Anna Katharina Emmerick aufzeigen.
Zunächst berichtete der Bischof, wie er selbst einen Zugang zu Anna Katharina Emmerick gefunden hat. Bevor er Bischof von Münster wurde, habe er als Bischof von Essen die alte Grabkapelle in Dülmen besucht. Damals, so gab der Bischof zu, konnte er mit der Person Emmerick nichts anfangen. Als Bischof von Münster begegnet er aber fast täglich Personen, die Reliquien und Andenken von Anna Katharina Emmerick erbeten. So hat er sich intensiver mit ihr befasst und sich gefragt, was von der Gestalt der Emmerick ausgehe. Es sei das Lebenszeugnis, welches den Bischof berühre, aber auch ihre Verbindung zu dem Arzt Dr. Franz Wilhelm Wesener, der sich als intellektueller und aufgeklärter Mediziner nach der Begegnung mit Anna Katharina bekehrte.
Es komme offensichtlich auf das Zeugnis an, für das Einzelne einstehen. Es brauche Menschen, die Gesicht zeigen, bei allem Chaos und „Drunter und Drüber“, die bekennen, dass sie berührt sind von der Gestalt des Jesus von Nazareth und sich in der Verbundenheit und Gemeinschaft der Kirche wissen, der auch Anna Katharina Emmerick angehörte, so resümierte der Bischof.
Im zweiten Punkt nahm der Bischof Bezug auf das vorher gehörte Evangelium. Auch Anna Katharina spürte eine innere Anziehung, die sie von Jesus nicht losließ. Sie war von Jesus so angesprochen, dass ihr Leben tief von ihm geprägt war und sich bis ins leibliche der Wunden zeigte. Dieses Zeugnis dieser einfachen Frau habe sich auf viele Menschen positiv ausgewirkt, die bei ihr Hilfe und Trost gesucht und gefunden hätten, und wie es das Beispiel von Dr. Wesener gezeigt habe, auch „umgekrempelt“ wurden.
Zum Schluss stellte der Bischof fest, dass wir zwar keine leiblichen Wunden tragen, aber das Christsein manchmal dennoch als schwer empfunden würde, besonders in diesen Tagen. Hier gibt der Bischof den Mitchristen ein Hoffnungswort aus der Lesung mit auf den Weg: „Denn die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns im maßlosen Übermaß ein ewiges Gewicht an Herrlichkeit!“ Diese innere Kraft sei stärker als die äußere Aufgeregtheit dieser Tage, so der Bischof weiter.