Gedenkorte

Das Geburtshaus ist originalgetreu wieder aufgerichtet worden. Hier wurde Anna Katharina am 8. September 1774 geboren; hier lebten Mensch und Vieh unter einem Dach; hier bestimmte das harte Gesetz der Arbeit den Tagesablauf. Was dem Menschen des 21. Jahrhunderts wie eine Idylle vorkommt, war alles andere als idyllisch: Existenzkampf, Not, Krankheit und ein äußerlich kleiner Lebensraum bestimmten den Alltag, auch den der Seligen. Nur vier Monate konnte sie die Schule besuchen, da ihre Arbeitskraft zu Hause gebraucht wurde. Und doch empfing sie gerade hier alles, was sie für ihr weiteres Leben benötigte, und erfuhr hier ihre Berufung.
Wer das Geburtshaus besichtigen und in ihm beten möchte, sollte  sich bei Familie Steens, Tel. 02541/8468880 oder 0176/43000836, anmelden. Am Geburtstag der Seligen (8. September) findet hier eine Heilige Messe statt; nähere Informationen bei Familie Steens.

In der Jakobikirche in Coesfeld, heute in der Fußgänger­zone gelegen, wurde Anna Katharina am 8. September 1774 getauft. Der Taufstein (um 1230) wurde aus den Trümmern der im Zweiten Weltkrieg völlig zerstörten
Kirche geborgen und befindet sich im Altarraum der Kirche.
Die Kirche ist zu den hellen Tagesstunden, außer in der Mittagszeit, geöffnet; am Mittwochvormittag kann sie wegen Reinigungsarbeiten für einige Zeit geschlossen sein. Informationen erteilt das Pfarrbüro St. Lamberti, Tel. 02541/70101.

Fürstbischof Bernhard von Galen, ein großer Verehrer des Coesfelder Kreuzes, ließ 1658 den Großen Coesfelder Kreuzweg errichten, der an der Lambertikirche beginnt und in ihr endet. Das Coesfelder Kreuz ist auf diesem ca. zehn Kilometer langen „Galiläerweg“ die letzte Station.
Am Sonntag nach Kreuzerhöhung (14. September) findet die Große Coesfelder Kreuztracht mit einer Kopie des Coesfelder Kreuzes über den Großen Kreuzweg statt.

In der Lambertikirche auf dem Coesfelder Marktplatz, der Mutterkirche Coesfelds und seiner Umgebung, befindet sich das berühmte Coesfelder Kreuz, das bis in unsere Tage hinein Beterinnen und Beter anzieht.
Vor dem Kreuz hat die Selige häufig gebetet. Die Kreuzesstigmata auf dem Brustbein Anna Katharina Emmericks weisen die Form des Coesfelder Kreuzes auf.
Die Kirche ist zu den hellen Tagesstunden geöffnet; am Mittwochvormittag kann sie wegen Reinigungsarbeiten für einige Zeit geschlossen sein.
Informationen erteilt das Pfarrbüro St. Lamberti, Tel. 02541/70101.

Die heutige evangelische Kirche auf dem Markt ist die frühere Jesuitenkirche, die ehemalige Schulkirche des Nepomucenums, eines Gymnasiums der Jesuiten, das heute noch als staatliches Gymnasium neben zwei weiteren existiert. In der Kirche sind wertvolle Kunstwerke des sog. Jesuitenbarock zu sehen.
Auf der Orgelempore dieser Kirche empfing Anna Katharina die innere Stigmatisierung der Dornenkrone.
Zu den Öffnungszeiten der Kirche informiert das Gemeindebüro der evangelischen Kirchengemeinde Coesfeld, Tel. 02541/4777.

Das nach seiner Patronin Agnes genannte Kloster entstand 1457 durch die Stiftung eines Schwesternhauses.
Die Hauptaufgabe der Nonnen bestand neben den drei täglich gehaltenen gemeinsamen Chordiensten und privaten Andachten in Handarbeiten wie der Herstellung von Garn und Leinwand sowie Näharbeiten. Als neue Einnahmequelle sollte ab 1792 der Schulunterricht der Bürgermädchen dienen, der von einer Nonne erteilt wurde.
Am 13. September 1803 legte Anna Katharina Emmerick nach Überwindung zahlreicher Widerstände ihr Gelübde ab. Als besondere Aufgabe versah sie den Dienst als Küsterin, zu dem das Backen der Hostien gehörte. Ab 1810 übertrug ihr die Oberin die Beaufsichtigung der Mägde und die Bewirtschaftung der Gärten. Häufig suchten Anna Katharina Krankheiten heim, zu deren Behandlung der Arzt Dr. Krauthausen hinzugezogen wurde.
Die letzten Nonnen mussten am 13. April 1812 das Kloster verlassen, weil Napoleon dessen Aufhebung am 14. November 1811 verfügt hatte.

Seit Aufhebung des Klosters Agnetenberg gehörte Anna Katharina Emmerick dem Pfarrsprengel von St. Viktor an. Die Kirche konnte sie nur zwischen Sommer und Allerseelen 1812 aufsuchen, bevor ihre Krankheit sie ans Bett fesselte. Ihre Verbundenheit mit St. Viktor bezeugt eine Vision, in der sie Brentano von einer Beraubung der Kirche berichtete. Diese fand im gleichen Monat, Oktober 1820, statt, als Franz Becker aus dem Tabernakel ein Gefäß zur Aufbewahrung der Hostie und Silberschmuck von einer Marienstatue stahl.

Nach der Aufhebung des Klosters führte Anna Katharina seit April 1812 den Haushalt des aus Frankreich emigrierten Abbé Lambert im Haus der Witwe Roters. Dort bewohnte sie das 9 qm große Eckzimmer zur Straße. Bald erkrankte sie und wurde von ihrer Schwester Gertrud gepflegt. Seit dem 28. August 1812 zeigten sich an ihrem Körper die Wundmale Christi. Nach Bekanntwerden der von ihr verheimlichten Stigmatisation Ende des Jahres drängten sich die Besucher in ihrer Stube und Neugierige vor dem Fenster.
Eine vom Generalvikar von Droste-Vischering geführte kirchliche Kommission untersuchte Anna Katharina bis zum Juni 1813 mehrfach und ließ sie von 32 Bürgern zehn Tage überwachen. Einen Betrug schloss die Kommission danach aus, ohne zu einem end-gültigen Urteil zu gelangen.

Am 23. Oktober 1813 verließ Anna Katharina die lärmende, drangvolle Enge des Hauses Roters und fand Unterkunft im Hinterhaus des Gastwirts Franz Limberg. Die Blutungen der Wundmale an Händen und Füßen schwanden um die Weihnachtszeit des Jahres 1818. Clemens Brentano besuchte sie erstmals im September 1818. Von 1819 bis 1824 wohnte er fast ununterbrochen im vorderen Teil des Gasthauses und zeichnete ihre Visionen auf. Für die dreiwöchige Dauer einer von der preußischen Regierung in Berlin angeordneten Untersuchung unter der Leitung des Landrats von Bönninghausen wurde Anna Katharina im August 1819 in ein anderes Haus gebracht. Manipulationen an den Wundmalen oder die Aufnahme von Nahrung konnten nicht nachgewiesen werden.

 Bis zum Tod von Abbé Lambert am 7. Februar 1821 lebte Anna Katharina Emmerick in dessen Haushalt im Haus Limberg. Sie verweigerte sich dem Wunsch von Clemens Brentano, nach Bocholt zur befreundeten Familie Diepenbrock umzuziehen, wo er hoffte, ihre Visionen von Besuchern ungestört aufzeichnen zu können.
Ihr Beichtvater Pater Limberg trug sie am 6. August 1821 auf seinen Armen in das von ihm bewohnte Haus seiner Verwandten.
Dülmener suchten Anna Katharina weiterhin auf und baten sie um ihre Fürbitten. Für die Armen nähte sie aus Stoff-resten auch noch Kleidungsstücke, als sich ihre Krankheit verschlimmerte. Im Sommer 1823 war ihr Zustand sehr schlecht. Erst im Herbst kehrte Brentano nach mehreren Wochen Abwesenheit aus Frankfurt zurück und zeichnete ihre nächtlichen Visionen vom Leiden Christi auf.
In ihren letzten Lebensmonaten konnte sie erstmals seit 1813 wieder feste Nahrung zu sich nehmen. Bevor sie nach mehrtägigem Todeskampf am 9. Februar 1824 starb, versammelte sie ihre engsten Verwandten an ihrem Bett.

Am 13. Februar 1824 fand Anna Katharina Emmerick die letzte Ruhe auf dem 1809 angelegten Friedhof vor den Toren der Stadt. Alle Geistlichen, Schulkinder, Bürger und zahlreiche Arme bildeten einen beeindruckenden Trauerzug.
Luise Hensel konnte erst fünf Wochen nach dem Tod ihrer Freundin nach Dülmen kommen. Beunruhigt von Gerüchten, Anna Katharinas Leiche sei an einen Holländer verkauft und geraubt worden, ließ Luise Hensel in der Nacht vom 19. auf den 20. März 1824 das Grab heimlich öffnen. Unter den Kopf der unversehrten Toten legte sie eine Bleitafel, die deren Namen und Lebensdaten enthielt.
Auf Anordnung der Regierung unternahm Bürgermeister Möllmann zwei Nächte später eine neuerliche Graböffnung, bei der neben der Leiche die kurz zuvor hinterlegte Tafel gefunden wurde.
Clemens Brentano stiftete 1826 eine Sandsteinplatte, die das vielbesuchte Grab noch besser markierte. Als zwei römische
Gräfinnen 1858 ein Steinkreuz stifteten, öffnete man das Grab erneut und bestattete Anna Katharinas Gebeine in einem Ziegel­gewölbe. Der rege Besucherstrom und die Privatandachten am Grab führten 1891 zur Einleitung eines Seligsprechungsprozesses.
Ihre Umbettung in die Heilig Kreuz Kirche fand am 7. Februar 1975 statt.

 Das Grab von Anna Katharina Emmerick in der Heilig Kreuz Kirche ist täglich von 8.00 bis 17.00 Uhr zugänglich.

Die Gedenkstätte ist an jedem Samstag von 15.30 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ferner sind Besuche und Führungen in der Gedenkstätte nach Anmeldung im Pfarrbüro Heilig Kreuz,  Tel. 02594/2126, möglich. 

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